Wüsten Touren

Wenn man bedenkt, dass mehr als ein Viertel Afrikas aus Wüste besteht, sollte es nicht allzu schwer sein, eine zu finden, die man erkunden kann. Auf der Suche nach den landschaftlich beeindruckendsten Wüstengebieten dieses grossen Kontinents stösst man bestimmt bald auf die einzigartige Kalahari, die einen Grossteil des südlichen Afrikas einnimmt.

Die imposante Kalahari Wüste erstreckt sich vom Oranje Fluss im Süden bis nach Angola im Norden und von Namibia über Botswana bis hinter die Gebirgsketten in Simbabwe! Dieses riesige Wüstenbecken bietet vielfältige Lebensräume, von roten Dünen und stacheligen Schirmdornbäumen bis hin zu hügeligen, grasbewachsenen Ebenen und kahlen Salzpfannen. Sie beherbergt eine reiche Tierwelt, und selbst in den trostlosesten Gegenden ist sie ein Königreich der Schönheit, in dem sich Lebewesen an die rauen Bedingungen angepasst haben. Die Kalahari ist die Heimat des königlichen schwarzmähnigen Löwen, des geheimnisvollen Leoparden und des gefährdeten afrikanischen Wildhundes. Aber die Wüste gilt auch als der beste Ort in Afrika um Geparden in freier Wildbahn zu beobachten. Mit ihren grossen Springbockherden und vereinzelten Steinböcken bieten die weiten Landschaften der Kalahari ein perfektes Jagdgebiet für Afrikas schnellstes Landsäugetier.
Westlich der Kalahari liegt die Namib Wüste – die älteste Wüste der Welt. Die Namib ist ein riesiger Sandstreifen, der sich von der Atlantikküste Namibias hunderte von Kilometern ins Landesinnere erstreckt. Es handelt sich um eine überwiegend sandige Wüste mit gelegentlichen Felsformationen und riesigen Dünen. Die Wüste beherbergt einige der höchsten Dünen der Welt, die bis zu 300 Meter hoch sind und sich über eine Länge von etwa 30 km erstrecken. Obwohl die Wüsten Namibias grösstenteils unbewohnt sind, sind sie über ein gut ausgebautes Strassennetz sehr gut zu erreichen, so dass sowohl Selbstfahrer- als auch geführte Touren leicht zu geniessen sind.
Die Sahara ist die grösste heisse Wüste der Welt und eine gewaltige Naturgewalt, die einige der härtesten Bedingungen für die Menschheit bietet, und das nördliche Afrika mit beweglichem Sand bedeckt. Bei klarem Himmel und ohne Wolkendecke kann man in der Sahara die Sterne beobachten wie kaum an einem anderen Ort.
In Dschibuti liegt westlich von Dschibuti Stadt eine große Sandwüste – die Grand Barra Wüste – an der Grenze zu Äthiopien. Eine riesige Sandfläche, die allmählich in Hügel und Felsformationen übergeht. Zwei Gazellen Arten leben hier – die Thompson Gazelle und die Giraffengazelle. Letztere ist selten, aber umso erstaunlicher – eine Miniatur Giraffe, die sehr schnell laufen kann. Die Wüste ist ein alter Meeresboden, so dass Sie überall winzige versteinerte Muscheln sehen können. Der Assal See ist der tiefste Punkt Afrikas (-150 m) und das salzhaltigste Gewässer der Welt – und dank ungewöhnlicher kristalliner Formationen auch eines der farbenprächtigsten. Der Abbe See ist sogar noch spektakulärer – ein riesiger Salzsee mit hohen Kalksteinschornsteinen, die Gas in die Luft blasen und so ein Panorama schaffen, das schon im Science-Fiction Kultfilm Planet der Affen zu sehen war.
Zu guter Letzt ist eine Reise in die Danakil Wüste im Nordosten Äthiopiens definitiv kein normaler Urlaub, sondern eine echte Expedition in eine der extremsten Wüsten der Erde, die in einer Senke liegt und am tiefsten Punkt 120 Meter unter dem Meeresspiegel erreicht. Die Landschaft ist eine verrückte, psychodelische Mischung aus weissen Salzebenen, kochenden Lava Seen, felsiger Wüste, zerklüfteten Vulkanströmen und schwefelgelben Quellen, die aussehen, als würde das Land vor unseren Augen dahinschmelzen. Absolut einmalig auf der Welt! Der Erta Ale Vulkan erhebt sich dabei auf etwa 600 Meter über dem Boden der Danakil Senke. Dallol ist ein alter Vulkankrater, der etwa 60 Meter unter dem Meeresspiegel liegt und sich durch das Vorhandensein von grün, rot, gelb und blau gefärbten Säureseen auszeichnet, die durch das Vorhandensein verschiedener Mineralien auch bizarre bunte Ablagerungen bilden. Mit einer durchschnittlichen Jahrestemperatur von 34,4 Grad Celsius ist dies der heisseste Ort der Erde. Obwohl die Touren in die Danakil Senke in den letzten Jahren an Beliebtheit gewonnen haben, darf man nicht vergessen, dass eine Reise in diese Region eine beeindruckende Logistik und aufgrund der rauen Bedingungen auch eine gewisse Anpassungsfähigkeit des Besuchers erfordert.